Kolumnen und  Geschichten

Damit fing alles an: Die beiden untenstehenden Anekdoten stammen aus dem Jahr 1993. Es war unsere erste grosse Reise. Zuerst befuhren wir den Yukon River auf seiner gesamten Länge, von Whitehorse in Kanada bis nach Alakanuk an der Beringsee in Alaska. Es blieb noch Zeit übrig bis zur Heimreise, so dass wir uns zur "Erholung" noch ein paar Tage im Denali Nationalpark gönnten.

Viele Reisen sind inzwischen dazugekommen und damit einiges an Lebenserfahrung. Über die Jahre habe ich einiges an Gedanken in diesen Kolumnen zusammengetragen. Sie sind mal lustig, mal tiefgründig und besinnlich aber sicher nie langweilig. Für die verschiedenen Geschichten benutzen Sie bitte die Navigation oben.

Die beliebten Reisebrichte sind auf unsere neue Webseite umgezogen:

Camp Fire Circle

Ganz hinten im Denali Nationalpark befindet sich der Wonderlake Campground. Er liegt auf einer kleinen Anhöhe mit prächtigem Blick auf den Mount McKinley. Am sogenannten Camp Fire Circle halten am Abend jeweils die Park Ranger Vorträge zu verschiedenen Themen. Ein Vortrag blieb mir besonders in Erinnerung. Es ging um die Zeit.

Geburtstag in Grönland

 © Text und Fotos: Andreas Zimmermann

Erzählt wurde die Geschichte von einer Besteigung des Mount McKinley. Die Bergsteiger gerieten in einen Sturm und mussten fünf Tage in einer Eishöhle ausharren bis endlich ein Abstieg möglich war. Was ging ihnen in dieser Zeit durch den Kopf? Fünf Tage sind in dieser Situation ein lange Zeit, eine unendlich lange Zeit. Die Zeit scheint stehen zu bleiben. Im Gegensatz dazu steht unser Alltag mit der Arbeit von acht bis fünf, kochen, putzen, Weekend - immer wieder dasselbe - Routine! Die Zeit vergeht wie im Fluge, und wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu.

Routine schafft keine Erinnerung! Die Geschichte der Bergsteiger ist sicher ein extremes Beispiel, doch zeigt sie, dass spezielle Erlebnisse die Zeit verlangsamen können. Dazu ist jede Reise in der Lage in welcher wir uns auf fremde Kulturen und Menschen einlassen und von unserer täglichen Routine abweichen.

Andy der Trapper

Andy der Trapper
Andy der Trapper
1. Stempel im Pilgerpass
... mit Wolfsmischling

Es war 1993, als ich etwa 20 km westlich (downstream) von Ruby am Ufer des Yukon River ein kleine Hütte entdeckte. Das Geheul der Schlittenhunde liess mich annehmen, dass der Besitzer wohl auch in der Nähe ist, so dass ich mit meinem Kanu das Ufer ansteuerte. Auf diese Weise lernte ich Andy, den Fischer, Jäger und Trapper kennen. Die folgenden Worte von ihm haben mich besonders beindruckt:

"Warum schleppst Du eine Kameraausrüstung mit Dir rum? Immer wenn Du die Welt durch den Sucher betrachtest und einen speziellen Moment festhalten willst, so hast Du ihn bereits verloren. Die einzigen Bilder, die wirklich wertvoll sind, sind diejenigen, die Du im Herzen mit nach Hause nimmst."